Willy Ruhland

eigtl. Wilhelm R.; deutscher Pflanzenphysiologe; Prof. u. a. in Tübingen, Halle und Leipzig; Mitglied der Dt. Akademie der Naturforscher Leopoldina

* 7. August 1878 Schleswig

† 5. Januar 1960 b. Crailsheim

Wirken

Wilhelm Ruhland wurde am 7. Aug. 1878 in Schleswig geboren. In Berlin besuchte er das Köllnische Gymnasium und studierte dann an der Universität Naturwissenschaften, insbesondere Botanik. Er wurde 1903 Privatdozent an der Berliner Universität, ab 1910 auch an der Landwirtschaftshochschule. Außerdem war er seit 1905 Mitarbeiter an der biologischen Reichsanstalt, deren Mitglied er 1911 wurde. Gleichzeitig erhielt er den Titel eines Regierungsrates. Noch im gleichen Jahr wurde er als Extraordinarius an die Universität Halle berufen, ging dann im Jahre 1918 als Ordinarius für Botanik nach Tübingen und 1922 nach Leipzig.

Nach der Zerstörung des Leipziger Instituts im Kriege übernahm R. im Jahre 1947 kommissarisch den Lehrstuhl für Botanik in Erlangen, wo er ab 1948 als Honorarprofessor wirkte. R. war ein Pflanzenphysiologe von internationalem Ruf. In früheren jahren hat er auch über Entwicklungs-Geschichte, Systematik, Pathologie und Pilze gelesen.

R. ist vor allem bekannt geworden durch eine Reihe von Arbeiten zur chemischen Organisation der Zelle. Sein besonderes Verdienst war nach dem ersten Weltkrieg die Herausgabe der "Planta", die er gemeinsam mit ...